Der Raum ist ungefähr so groß wie ein Klassenzimmer, auf der Eingangsseite kommst Du durch eine rote Turnhallentür in den Spielraum, direkt gegenüber, also, am anderen Ende des Raumes, befindet sich schon die schwarz lackierte Bühne, die inzwischen mit Hilfe eines Stegs erweitert wurde, der im Prinzip einmal quer durch die Raumlänge führt. Die Stühle, ich vermute etwa 30 an der Zahl, von denen aus Du nachher das Stück genießen kannst, stehen mit dem Rücken zur Querseite und eigentlich schaust während des ganzen Schauspiels aus dem Fenster.
Gut so. Denn gäb’s nicht diese visuelle Fluchtmöglichkeit, hättest Du schon mal eine Chance weniger auf einen emotionalen Ausgleich zur Intensität der Inszenierung.
Für alle, denen meine verwobenen Worte zu wirr erscheinen: Das Theater Essen-Süd hat „Pulp Fiction“ bühnentauglich gemacht, also, nicht nur ein bisschen, sondern so richtig. Und wenn Du Dich in die kleine Bude da setzt und den Schauspielern bei einem Ihrer, wie ich finde, Meisterstücke zusiehst, wirst Du neben wahrer Freude auch sehr viele andersartige Gefühle heraufbeschworen bekommen und Dinge empfinden, mit denen du vorher kaum gerechnet hast.
Es wird geschrien, geheult, gematscht, getanzt, gelacht und sehr schwarz herum humorisiert. Natürlich ist alles gespielt, aber die Schauspieler begründen ihre schöne Andersartigkeit immer wieder durch Echtheit, wie Du sie sonst nicht oft in kleinen Theatern siehst. Außerdem möchte die Fotografin in mir die gesamte Lichtsituation noch sehr lobend erwähnen, ich war die meiste Zeit hin und weg. Wie viel Spaß es macht, Aless Wiesemann, Nina Kassmann, Raphael Batzik, Moritz Mittelberg-Kind, Felix Krull, Sebastian Kubis, Thilo Matschke und Dominik Poch zuzusehen, musst Du dringend selbst erfahren. Ich durfte auf jeden Fall bei der Generalprobe fotografieren und bin – mal wieder – in einen wilden Fotoblutrausch geraten. Sieh selbst:
„PULP FICTION“ im Theater Essen-Süd
Nun fragst Du Dich, wieso ich Dir auf einer Website für Portraits und Reportagen etwas darüber erzähle. Nun, an allererster Stelle soll mir der Fachbereich keine Einschränkung, sondern mehr Freiheiten geben, für die Dinge die ich gerne tue. Ich könnte also über Katzenbabies schreiben (die kann ich nämlich auch portraitieren), klemme mir das Ganze aber. :))
Der wichtige Teil allerdings: Mir ist aufgefallen, dass ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder Herzensprojekte angenommen habe und umsetzen durfte, ohne Dir davon zu berichten. Ich möchte das in Zukunft häufiger tun und Dir damit zwei Gedanken unterjubeln:
1) Wenn ich ein Projekt unterstütze, dann kriegt es mich meistens mit dem ganzen Herzen. Das klingt vielleicht kitschig, ist mir aber egal. Ich kann ziemlich geile Bilder schießen, wenn mich etwas „mit dem ganzen Herzen kriegt“. Das ist hier in diesem speziellen Fall übrigens der Indikator dafür, dass Du gefälligst ganz viele Stücke vom Theater Essen-Süd ansehen musst. Es geht hier zwar insbesondere um Pulp Fiction, das Stück ist nur leider schon weitläufig ausverkauft, aber vielleicht hast Du ja eine Freundin, die einen Freund hat. Geh hin, unterstütze das Theater, die Leute da sind jung, super inspiriert, durchgeknallt und auch ein bisschen dreckig. Und Du weißt ja, dass ich „vor allem ein bisschen dreckig“ liebe. :)
2) Wenn Du für ein spezielles Herzensanliegen jemanden suchst, der Dir (vornehmlich fotografisch) den Rücken stärkt, frag‘ mich doch einfach mal an. Natürlich werde ich nicht irgendwelche Portraitshootings für Nüsse raushauen, das ist ja klar. Aber wenn Du einen Plan für ein richtiges Seelending hast oder wirklich auch auf Spenden-, bzw- Hilfs-Ebene arbeiten möchtest (Spenden für gemeinnützige und soziale Zwecke, etc.), was auch immer, schreib mir gerne jederzeit einfach mal eine Mail. Ich kann Dir natürlich nie etwas versprechen, aber darüber reden kostet nix. Also, trau‘ Dich, ich freu mich über Deine Anfrage. Best rolex milgauss replica watches for sale – Watchmush.net
Das wollte ich mal loswerden.
Jetzt fliege ich die Tage erst mal über die große See und nehme Dich natürlich mit. Fotoreise! Oh yeah!
Bis bald,
Deine Ellen
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